Alles hat seine Zeit.......

Lachen hat seine Zeit, Weinen hat seinen Zeit, Leben hat seine Zeit und auch Sterben hat seine Zeit !

Nun, in den den vielen Geschichten um unsere Hunde, sind immer die Hunde in die Rolle der Erzähler geschlüpft.

Da aber alles seine Zeit hat, ist nun die Zeit gekommen, dass ich diese Rolle mal wieder Übernehmen muß.

 

Nach dem plötzlichen Tod von unserer Inka im November 2007

ist uns von unseren Fellnasen nur noch Wotan geblieben.

Nach langem Überlegen haben wir beschlossen, Ihm keinen neuen Partner mehr an die Seite zu geben.

Er war nun immerhin schon 11 Jahre und hatte mit Dana

und Inka

zwei Partner gehabt, mit denen er sich toll verstanden hatte, einen jungen Hund dazuzugeben wäre nicht gut gewesen, einen Älteren auch nicht, da er schon die ein oder andere Eigenheit sich in den Jahren angewöhnt hatte.

Wir denken, nach einiger Zeit,  ja auch Hunde trauern um Ihre Partner, hat er sich in Rolle des rüstigen Hundseniors ganz wohl gefühlt.

Er liebte seine morgendlichen und abendlichen Spaziergänge, seine Streicheleinheiten und seine Leckerchen.

Und eines war ganz wichtig für Ihn, er wollte nicht mehr alleine sein.

Im Herbst 2008 hatten wir dann Urlaub in Plau am See gemacht. Und dort ist es uns das erste Mal aufgefallen, dass Wotan bei längeren Spaziergängen das linke Hinterbein nachzog, nicht viel, aber doch so stark, das man es hörte, wenn er über Asphalt lief. Zuerst haben wir noch gedacht , dass die zurückgelegte Stecke zu weit gewesen wäre, oder dass er sich auf einer Wiese beim Toben übernommen hatte, was früher auch schon mal vogekommen war. Aber das stellte sich bald als eine Täuschung heraus.Wotan verbrachte dann mit uns noch eine wunderschöne Zeit am Plauer See.

                                                    

                                                    

                                                                               

 

 Als wir dann zu Hause waren, haben wir sofort unseren Tierarzt aufgesucht, der auf dem Röntgenbild Verkalkungen und Spondilose festgestellt hatte. Wir haben Tabletten bekommen und sind mit Wotan in die Physiotherapie gegangen. Zusätzlich hat er auch spezielle Hundeschuhe für die Hinterläufe bekommen, um seine Pfoten zu schonen, da er sie sich beim Überköten sonst blutig scheuern würde.

Zuerst hatte sich auch eine Besserung oder sagen wir mal eine Nicht Verschlechterung eingestellt. Aber wir hatten uns zu früh gefreut.

Wotan bekam dann auf Anraten der Physiotherapeutin seine erste Gehilfe, den BIKO Hunde Expander. Das war eine richtig gute Unterstützung die Wotan beim Laufen half.

Zwei spezielle Gummibänder laufen vom Geschirr zu den Hinterläufen, so daß der Hund seine Muskulatur besser trainierte, er aber auch gleichzeitig beim Heben der Beine die Unterstützung durch den Expander bekam

                                                    

                                                    

Gegen Ende 2008 ist unser alter Freund dann im Übermut, aber woher soll der Hund es auch wissen, von der Mauer gesprungen und konnte am nächsten Morgen kaum noch laufen. Der Besuch in der Tierklinik brachte dann die Gewissheit.>CAUDA EQUINA -Syndrom.< Er bekam Spritzen und Tabletten und wir mussten nun die nächsten Tage jeden Tag zum Spritzen kommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es wieder besser wurde war unter 40 %.

Doch Wotan war ein Kämpfer, er wollte noch nicht gehen. Und nach 8 Tagen Bangen und Hoffen, ist er wieder die ersten Schritte allein gelaufen.

                                                      

Aber das Alter und die Krankheit waren nicht zu verleugnen. Richtig gut Laufen war nicht mehr. Wotan hatte aber dank der Spritzen und Medikamente keine Schmerzen. Die Spaziergänege wurden seiner Situation angepasst und wurden von der Strecke kürzer, aber die Zeit blieb die gleiche. Und was an der Situation possitiv war, Hund und Mensch wurden noch mehr zusammengeschweißt. Das Miteinander, im Bewußtsein dass alles Endlich ist, wurde viel intensiver und tiefer.

Als das Laufen immer bescherlicher wurde, sind wir mit Wotan nach Frankenthal zur Tierorthopädie Pfaff gefahren, (www.hunderolli-tierorthopaedie.de), und haben Wotan einen Hunderolli anpassen lassen. Nach 2 Sitzungen war der Rolli fertig und Wotan machte seinen ersten Spaziergang mit Rolli. Zu meinem Erstaunen, funktionierte dies problemlos. Er kam total gut damit zurecht, selbst Wasserlassen und Koten funktionierte ohne Problem. Wir mussten Ihn sogar bei Laufen etwas bremsen, da er die richtige Kurventechnik noch lernen musste.

                                                                               

                                                    

                                                    

Mit dem Rolli kam wieder mehr Lebensfreude zurück. Man merkte dem Hund an, dass er wieder etwas aufblühte, er seine tägliche Spaziergänge wieder genoss.

So ging das Jahr 2009 vorrüber, immer wieder geprägt von Erfolgen und von Niederschlägen. In der Tierklinik waren wir schon Stammgast. Neben seine wöchentlichen Spritzen, Physio-Sitzung bekamm Wotan auch Akkupunktur, zuerst mit Nadeln dann mit Laser. Auch die täglichen Sitzungen mit einer Magnetdecke, unter seinem Kissen haben Ihm sichtlich gutgetan. 2010 hat sich sein Zustand dann wieder verschlechtert, so daß er überwiegend auf seiner Decke lag und uns beobachtete oder einfach nur döste oder schlief.

                                                    

Im Mai 2010 war es dann soweit, Wotan konnte sein Wasser nicht mehr selbständig lösen. Man musste ihm behilflich sein und Ihm die Blase ausdrücken. Seine Augen waren trüb, und er wurde zunehmenst teilnahmsloser. So dass wir am 31.05.2010 beschlossen, ihm einen würdevollen Abgang zu gewährleisten und nicht aus falsch verstandener Tierliebe, oder weil wir nicht loslassen können, ihn hier leiden zu lassen. Wir sind mit Ihm zum Tierarzt gefahren, so wie wenn er seine Spritzen bekommen sollte, für ihn also nichts ungewöhnliches und haben Ihn dann friedlich einschlafen lassen, in dem Bewußtsein und dem feste Glauben, dass wir eines Tages mit ihm und den anderen von uns gegangenen Fellnasen wieder vereint sein werden.

Bis Irgendwann!

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